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Möbius Werner

Vorname
Werner
Nachname
Möbius
erfasst als
Interpret:in
Komponist:in
Musiker:in
Medienkünstler:in
Genre
Neue Musik
Pop/Rock/Elektronik
Subgenre
Experimental/Intermedia
Geburtsjahr
1965
Geburtsort
Innsbruck
Geburtsland
Österreich

Werner Möbius delegiert Sounds, Beats und Files in akustische, intermediale und soziale Ereignisse und positioniert sich damit im ästhetischen Koordinatensystem zwischen konzeptueller Kunst, neuer Musik, improvisierter Elektronik und Pop. Aus geheimnisvoll abstraktem Klangmaterial kreiert er ein vielfältiges Soundpanoptikum von großer Klarheit, formaler Strenge und sinnlicher Präsenz.
Zahlreiche Projekte und Arbeiten als Percussionist, Schlagzeuger, Vokalist, Erbauer von Klangobjekten, Elektronik-Multiinstrumentalist, Performer, Komponist und Produzent, sowie auch als DJ, Kurator, Veranstalter und freier Musikjournalist.
Kompositionen für Radio, Film, Video, Multiimageshows, Fernsehen und zahlreiche Veröffentlichungen auf Tonträgern.

Stilbeschreibung
In meinen aktuellen Soundperformances erarbeite ich unter verschiedenen Raumbedingungen Realzeitkompositionen parallel auf zwei Ebenen. Ich spiele Loops und Samples von digitalen Quellen ab, deren Form ich im Zeitverlauf durch verschiedene Filter ständig beeinflusse. Auf der analogen Ebene verwende ich gleichzeitig dazu eine präparierte "Plastictube", mit der ich entstehende Klangarchitekturen einfange, sie durch ein Mikrofon und Effekte moduliere und als monochrome Soundeskapaden und bizarre Feedbackschleifen wieder in den Raum freigebe.
Werner Möbius (2003)

Auszeichnungen
1988 Landesgedächtnisstiftung 1809 - 1959 Stipendium 
1999 Amt der Tiroler Landesregierung Arbeitsstipendium und Kompositionsbeihilfe des Kulturamtes 
2003 Stadt Wien Förderungspreis für Musik 
2003 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur Kompositionsförderung 
2004 Stadt Wien Kompositionsförderung 
2017 Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur: Kompositionsförderung

Ausbildung
1986 - 1988 München Latin Percussion School: Latin-Percussion (Cesar Granados, Julio Miron und Omar Belmonte, weiterführende Studien bei Guigou Chenevier, Dudu Tucci, Freddie Santiago und Gilson de Assis) Perkussion 

Tätigkeiten
1985 Innsbruck Matura, Experimente mit Fotografie, Graffiti, Musik und DJing, erste Ausstellungen und Konzerte
1986 - 1988 Jamsessions u.a. mit Chester Washington, Florian Bramböck, Daryl Jones, Joe Malinga
1990 Innsbruck Mitgründung des Künstlerprojekts "Workstation"
1991 Gründung der experimentell orientierten Industrialband N.W.O. (mit Christoph Kurzmann und Gernot W. Koza)
1991 Spezialisierung auf elektronische Percussion, insbesondere auf das Octapad
1992 Gründung des Konzept-Popduos Play The Tracks Of (mit Frenk Lebel)
1992 Performances u.a. mit F.M. Einheit, David Moss, Jason Khan, N.U. Unruh, Cornelie Müller, Alexeij Sagerer
1992 verstärkte Hinwendung zur improvisierten elektronischen Musik in Querverbindung zur Popmusik und zur bildenden Kunst
1993 zahlreiche Konzerte in Österreich, Deutschland, Schweiz, Ungarn, England
1993 Berlin Umzug nach Berlin
1994 Soloinszenierung der Musikperformance "Die Alleinunterhalterin"
1995 Pay the Cheques of, Familienalbum und Plag dich nicht: Mitgründung der Electronica-Pop Labels
1995 Play The Tracks Of: Produktion und Veröffentlichung des Albums "Beautycase" in Zusammenarbeit mit Christian Fennesz
1996 Auftritte u.a. bei Music Unlimited und dem Steirischen Herbst
1996 - 1997 Orchester 33 1/3 Mitglied
1997 Kunstprojekte in Zusammenarbeit mit Oliver Hangl, Ulli Koscher und Gelatin
1998 Aprés Ski: Konzeption der Rauminstallation (in Zusammenarbeit mit Paul Divjak und Georg Wagenhuber)
1998 CD-Veröffentlichung auf Syntactic
1999 Osterfestival Tirol Innsbruck Auftragskomposition
1999 Klanggalerie Wien Zusammenarbeit mit dem Label
2000 verstärkte Zusammenarbeit mit Christoph Hinterhuber
2001 Kairo 8. Biennale in Kairo: Sounddesign für eine Raumarbeit von Christoph Hinterhuber - weitere Ausstellungen in Italien und Frankreich
2002 Arbeit an Realzeitkompositionen in Verbindung mit Rückkoppelungen und einer präparierten "Plastictube", Soundperformances u.a. bei Transart 02 in Italien
2003 Kollaborationen mit Hans Joachim Roedelius, Phillip Quehenberger und Gameboy Music Club

Aufträge (Auswahl)
1991 Tirol: Wasser & Stein 
1991 Kunststraße 91, Innsbruck 
1992 Innsbrucker Kultursommer: Litera Tour' 92 
1993 Ötztal/Tirol: Mut zur Phantasie 
1994 Kulturinitiative Feuerwerk, Tirol 
1994 Freirad - Freies Radio Innsbruck 
1995 Theater Pandora, Innsbruck 
1996 Wien: Little Stars of Bethlehem 
1996 ORF Kunstradio Transit 
1997 Radio FRO - Freier Rundfunk Oberösterreich 
1996 Klanggalerie 
1996 Innsbruck: Projekt 96 in der Kunstgalerie Pembaur 
2000 Galerie im Taxispalais, Innsbruck 
1999 Osterfestival Tirol 
1999 Garage Span 
2001 Galerie Museum, Bozen 
2001 Musik Kultur St. Johann (MUKU) Ein Kulturschutzgebiet 
2002 ORF - Österreichischer Rundfunk Ö1 
2003 ZOOM Kindermuseum 
2003 Symposion Lindabrunn 

Aufführungen (Auswahl)
1991 Innsbruck Kunststraße 91 
1991 Innsbruck Regionalprogramm 
1992 München Künstlerwerkstatt München: Trommeln in Strömen 
1993 Universität für angewandte Kunst Wien Wien 
1994 St. Johann in Tirol: The Art of Solo 
1995 Wien Jadengasse 
1995 Berlin SOLOLALA - Internationales Solisten-und Solistinnenfestival 
1996 Steirischer Herbst 
1996 Music Unlimited 
1996 Wien Kommunikationsbüro 
1996 München Ladengalerie Virus 
1996 Berlin "Wir werden es gemacht haben können" 
1997 Linz Gosh City 
1997 Kunstverein Ludwigsburg 
1998 Wien Kunstbuero 1060 
1998 Künstlerhaus Wien/Passagegalerie 
1998 Wien the audioroom 
1998 Wien Trabant Wien 
1999 Diagonale Filmfestival Graz 
1999 Wien Fast forward 
1999 Wien Kunsthalle Exnergasse: Among_others 3 
1999 Innsbruck Kunstraum 
2000 Center of contemporary art, Belef 
2000 Belgrad Dom Omladine Gallery 
2000 Wien Sounds & Files 
2001 Kairo 8th International Biennale 
2001 Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst Wien MAK nite 
2001 Nouvelle Galerie, Grenoble 
2001 Sammlung Essl Klosterneuburg emerging artists 
2001 Wien Symposion Lindabrunn 
2002 Innsbruck Galerie im Taxispalais: Variable Stücke 
2002 Bologna Galleria Plastica & Covo 
2002 Kunsthalle Tirol empire your biedermeier 
2002 Kunstverein Bregenz: 19 Räume 
2002 Transart Festival Bozen Bozen 
2003 Inntöne - Jazz am Bauernhof 
2003 Wien Fluten Wien 
2003 BA-CA Kunstforum Wien 
2003 Moving Patterns, New York - Wien 
2003 Graz Selfware 
2003 Wien Soho in Ottakring 
2003 Wiener Konzerthaus Wien Generator#6 

Pressestimmen
2003
"Experiment und Pop: Musik als Gesamtmedium begreifen
Werner Möbius ist Soundkünstler, Klangarchitekt, Elektronikmultiinstrumentalist, Musikproduzent, Komponist und Performer. Er arbeitet mit synthetischen Klängen, bzw. elektronischer Musik und das in den unterschiedlichsten Querverbindungen zur bildenden Kunst bis hin zur Popmusik. Musikalische Offenheit wird hier zum Lebensprinzip. Ohne jegliche Berührungsängste werkt Möbius in alle Spielarten der Musik hinein. Stile spielen dabei keine Rolle, es muss nur ansprechend sein."
Wiener Zeitung (Christian Rösner) 

2002
Eine Art Metaparty
"Klangimplosion. Gefühl für die Feinheiten in Möbius' Arbeit entwickeln die wenigsten. Schon gar nicht auf Anhieb. Der Musiker experimentiert. In seinem Live-Set improvisiert Möbius zu der Mini-CD "Cybersnack", die er heuer mit Hinterhuber zusammen herausgegeben hat und deren Sound- Design aus zwei murmelnden Rhythmusfrequenzen besteht, genau 4.03 Minuten lang. Er geht dazu, wie er sagt, immer tiefer in den Sound hinein, er zerdröselt ihn, er granuliert ihn, "der Sound implodiert" (Möbius) und der Computer fördert Schichten, die bisher verdeckt waren, zutage. Mit der Plastictube fängt Möbius Geräusche von außen ein, rührt diese direkt ein und lässt sie verfremdet nach außen zurücklaufen: "Ein ständiger Loop". Wie die Rückkopplung bei einer E- Gitarre. Nur dass diese aufhört, wenn das Lied zu Ende ist, Möbius aber ewig weitermachen könnte. "Die Sounds sprechen, aber sie erzählen nichts", sagt Hinterhuber."
ff - Südtiroler Wochenmagazin, No.38/2002 (Gabriele Crepaz) 

2001
Samplermuseum
"Erkenntnis durch Repetition. Ähnlich funktioniert der Track "I remember" des österreichischen Musikers Werner Möbius: das von den immergleichen Pianotakten unterlegte Barry Manilow'sche Sample "I remember all my life" spricht in der Repetition das Paradox positiven Vergessens aus. Das entsprechende Video von Paul Divjak nimmt den geloopten Charakter ein weiteres mal auf, indem die Kamera auf einem Plattenteller rotiert."
Kunstforum International "Der gerissene Faden - nichtlineare Techniken in der Kunst", Bd. 155 (Martin Conrads) 

1997
On the edge / Play the tracks of
"My favourite pop album of 1996 dates from '95 - and I had to go to Vienna, Austria, to stumble over it. But for songwriting guile, brisk synth'n'jangle precision and fey electro-disco sensuality, the Viennese duo Play The Tracks Of ( yes, that's the name ) comes up trumps with a sunny-Soft cell flair on Beautycase ( Pay the cheques of, CD). Stuff the cheesy Moog-Muzak craze; I prefer my machine music with style and sizzle."
Rolling Stone, issue 750/751 (David Fricke)

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 11. 1. 2023): Biografie Werner Möbius. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/70340 (Abrufdatum: 26. 11. 2024).